In vielen männlichen Arbeitergruppen werden neue Kollegen zu Beginn ihrer Anstellung von den anderen Kollegen gerne auf die Probe gestellt.
Das kann mit einem herablassendem Spitznamen oder sonstigen persönlichen (und durchaus beleidigenden) Sprüchen beginnen. Meist sehr unterhaltsam - zumindest für die Anderen.
Seine Kollegen zu schikanieren und sich gegenseitig fertig zu machen gehört zur Kultur innerhalb der Gruppe. Das tun sie zur Unterhaltung, zur Erzielung von Punkten innerhalb ihrer Hierarchie, aber auch um zu sehen, wie der Andere auf sozialen Stress reagieren tut.
Es ist Teil der Charakterentwicklung sowie einer gemeinsamen Kameradschaft. Funktioniert das Ganze, dann ist es ein Wechselspiel zwischen Geben und Nehmen. Jeder steckt ein, jeder teilt aus. Alle sind glücklich.
Das alles ist notwendig, um den harten und oft gefährlichen (jedoch nicht wirklich unterhaltsamen) Arbeiten nachgehen zu können.
Den größten Fehler, den du hier begehen kannst, ist es keinen Spaß zu verstehen. Bist du nicht in der Lage einen Spruch einstecken zu können, dann macht es keine Freude jeden Arbeitstag mit dir zusammen verbringen zu müssen.
Männer zwingen sich gegenseitig einen Verhaltenskodex auf, wenn sie zusammenarbeiten:
Mach deine Arbeit. Trage deine Last. Bleib aufmerksam und pass auf. Jammere nicht und sei nicht empfindlich. Steh für deine Freunde ein. Schleime nicht und verpfeife niemanden. Sei kein Sklave von dummen Regeln. Sei kein Weichei. Sei nicht abhängig. Niemals.
Die Schikanen, die mit der Aufnahme in eine Arbeitsgruppe einhergehen, sind ein Test: Bist du taff, unterhaltsam, kompetent und zuverlässig? Wenn nicht, dann verschwinde. So einfach ist das. Wir brauchen kein Mitleid mit dir zu haben. Wir wollen deinen Narzissmus nicht ertragen und wir wollen deine Arbeit nicht für dich machen.
(Quelle: 12 Rules For Life, Rule 11)
